Bericht aus dem Darmstädter Echo vom 24.04.2017
Text: Klaus Holdefehr
Bild: Darmstädter Echo vom 24.04.2017, online unter folgendem Link abrufbar: http://www.echo-online.de/lokales/darmstadt-dieburg/gross-umstadt-otzberg/fairkehr-aktionstag-in-gross-umstadt_17838995.htm )
„Fairkehr“-Aktionstag in Groß-Umstadt
GROSS-UMSTADT – Am Ende einer kurzen Testfahrt gerät der Groß-Umstädter Bürgermeister Joachim Ruppert in eine Art Sackgasse. Es bedarf schon ein wenig Geschicks, so ein großes Lastenfahrrad zu navigieren – zumal über den am Samstagvormittag vom Wochenmarkt belebten Marktplatz. Diesen Rahmen hat sich die „Bikeschool“ der Ernst-Reuter-Schule (ERS) ausgesucht, um auf sich aufmerksam zu machen und für das Schul- sowie das Stadtradeln zu werben, das im Mai gestartet wird.
Erster „Pumptrack“ wird eröffnet
„Bikeschool“ – das ist ein Projekt an einer Reihe hessischer Schulen, mit sportlich-pädagogischen Intentionen, aber an der integrierten Gesamtschule in der Hacker-Siedlung ist daraus eine Nachhaltigkeits-Strategie in Fragen der Mobilität geworden, die Breitenwirkung durch Öffentlichkeitsarbeit erzielen soll. Auf lokaler Ebene funktioniert das schon „viral“, denn inzwischen mausert sich auch das Max-Planck-Gymnasium zu einer „Bikeschool“, und in zwei Wochen wird im Freizeitgelände neben dem Umstädter Freibad der erste „Pumptrack“ der Region eröffnet.
Radfahren soll als umweltschonende Alternative zur Fortbewegung mit Verbrennungsmotoren propagiert werden, und bei der Präsentation am Rande des Wochenmarkts geht es nicht nur um die Fortbewegung von Personen, sondern nun werden auch Lasten thematisiert. Lastenfahrräder sind interessant geworden, seit elektrische Servomotoren für „Rückenwind“ sorgen. „Räder belasten – Umwelt entlasten“, heißt es auf der Homepage der ERS-Bikeschool, aber das ist nicht das einzige Thema des „Aktionstags Fairkehr“, mit dem sich die Schule im Nachhaltigkeits-Wettbewerb „#weil wir weiter denken“ des Landes Hessen beworben hat. Bei „Umstadt macht sich sattelfest“ geht es auch darum, die Werbetrommel fürs Schul- und das Stadtradeln zu rühren, einer Kampagne, an deren Ende ausgerechnet wird, wie viel CO2 dadurch eingespart werden konnte.
Weil sie diese Initiative so toll finden, gehören Landrat Klaus Peter Schellhaas und Vizelandrat Christel Fleischmann gleich im Doppelpack zu den Besuchern und Grußwortsprechern. Es sei überhaupt der erste gemeinsame öffentliche Auftritt in diesem Jahr, lässt Schellhaas wissen, nachdem der ERS-Bikeschool-Lehrer Friedbert Metz mit Begeisterung den Hintergrund erläutert hat.
Schellhaas zeigt sich gespannt auf den Pumptrack-Parcours – und wird später von Ruppert in die Pflicht genommen, diesen bei der Eröffnung am 6. Mai auch zu durchradeln. Dass Fleischmann als Mitglied der Grünen solche Werbung für „alternative“ Fortbewegung ganz prima findet, versteht sich von selbst. Der Umwelt-Dezernent gehört denn auch zu den ersten, die sich nach dem kurzen offiziellen Teil die Funktionsweise der präsentierten Lastenfahrräder erläutern lässt.
Da ist allerdings ERS-Leiter Matthias Hürten schon zu einer kurzen Probefahrt aufgebrochen. Fleischmann will es ihm nachtun, wird aber von Hürten mit pädagogischem Fingerzeig darauf hingewiesen, dass ihm noch der Fahrradhelm fehlt. „Nie ohne Helm“ gehört nämlich zu den Grundregeln der Bikeschool.
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Einen weiteren Bericht hierzu sowie über den Bau des Groß-Umstäder Pumptrack, den Bikepool Hessen sowie die Bikeschool der Ernst-Reuter-Schule finden Sie auch unter folgendendem Link:
http://www.bike-magazin.de/mtb_news/events_rennen/mountainbiken-an-schulen-in-hessen/a35589.html
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