(wk) Bereits seit November 2000 tauschen Schülerinnen und Schüler der achten Klassen der Haupt- und der neunten Klassen der Förderschule an einem Tag in der Woche den Lernort Schule mit dem Praxisbereich der Arbeitswelt. Sie nutzen dabei das Angebot der teilnehmenden Groß-Umstädter Betriebe für einen ersten Einblick in ein außerschulisches System. Für dieses Entgegenkommen bedanken sich die Schule und die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Ernst-Reuter-Schule ganz herzlich!
Das Projekt Praxistage wurde von der damaligen Konrektorin Carmen Lotzkat zusammen mit dem Lehrer Udo Pfeifer entwickelt und an der Ernst-Reuter-Schule eingeführt. Zunächst wechselten die Schülerinnen und Schüler alle vier Wochen den Betrieb. Dies erforderte ein hohes Maß an Flexibilität, Organisationsvermögen und sehr gute Kooperationsbereitschaft der beteiligten Firmen. Nach dem Ausscheiden von Frau Lotzkat übernahm die Rektorin Frau Dagmar Waldkirch die Organisation und Durchführung. Sie veränderte in Absprache und auf Wunsch der Betriebe das Projekt ab 2007, da der monatliche Wechsel der Betriebe sowohl für die Schule als auch für die Betriebe nicht mehr zu organisieren war.
Das neu entwickelte Modell beinhaltete jetzt drei sechs bis neunwöchige Praxistage in einem Betrieb. Dadurch lernten sich Betrieb und Schüler besser kennen. Die Blöcke lagen jeweils vor den Weihnachts‑, den Oster- und den Sommerferien. Nach jedem Block fand in der Klasse eine Aufarbeitung der Praxistage statt.
Die Jugendlichen der 8. Hauptschulklassen und der 9. Klassen der Förderschule sollen sich durch praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz realistisch vorbereiten. In den vergangenen Jahren haben die Praxistage schon bei so mancher Entscheidung geholfen, denn oft machen sich Schülerinnen und Schüler ganz falsche Vorstellungen von einem Berufsbild. Mit den Praxistagen haben sie innerhalb kurzer Zeit, an einem Tag, in der Woche, dienstags, die Möglichkeit, sich ein Bild von verschiedenen Berufen, Betrieben und der Zusammenarbeit mit Arbeitskollegen zu machen. Sie erleben, wie es sich anfühlt zu arbeiten und bekommen Antwort auf die Frage „Bin ich den Anforderungen gewachsen?“
Durch die Umgestaltung der Ernst-Reuter-Schule in eine Integrierte Gesamtschule können die Praxistage in der bisherigen Form nicht mehr durchgeführt werden, weil die Jahrgänge zu groß und zu unterschiedlich sind. Darüber hinaus sind die Betriebe stark durch unterschiedliche Praktika belastet, die inzwischen von allen Schulformen gefordert werden. Nach Rücksprache mit einigen teilnehmenden Betrieben wurde der Wunsch nach einem zweiwöchigen Praktikum aufgegriffen. Die Erfahrungen, die während der Praxistage gewonnen wurden, sind in das neue Berufsorientierungskonzept der Ernst-Reuter-Schule eingeflossen. So wird in diesem neuen Konzept für den Jahrgang acht ein zweiwöchiges Blockpraktikum vor den Osterferien durchgeführt. Ein zweites Blockpraktikum findet in der neunten Klasse vor oder nach den Herbstferien statt.
Ohne das uneingeschränkte Entgegenkommen von etwa 50 Groß-Umstädter Firmen wäre die Durchführung des „Projekts Praxistage“ nicht möglich gewesen. Die Schule bedankt sich bei den verständnisvollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Betrieben für deren Geduld und die gute Zusammenarbeit über 17 Jahre und hofft, dass die Türen für das Blockpraktikum oder andere berufsorientierende Maßnahmen der Ernst-Reuter-Schüler weiterhin offenstehen.
Der über das ganze Schuljahr durchgehende Praxistag (donnerstags) der Förderschule wird in dieser Form ein letztes Mal im Schuljahr 2017/18 durchgeführt.
Falls Sie Interesse daran haben, Schülerinnen und Schülern ein Praktikum in ihrem Betrieb zu ermöglichen, melden Sie sich bitte bei Rektorin Dagmar Waldkirch (d.waldkirch@schulen.ladadi.de ) oder telefonisch (06078÷93680).