Berufsinformationstag – ein erster Schritt in Richtung Zukunft

Text und Bil­der: Karl Joh­mann, Oden­wäl­der Bote vom 13.03.2018
Der stell­ver­tre­ten­de Schul­lei­ter Ulrich Freund (rechts) begrüßt alle Anwe­sen­den zum 4. Berufs­in­for­ma­ti­ons­tag (BIT) in der Ernst-Reuter-Schule, der – genau wie im Jahr zuvor auch – gemein­sam mit der Otz­berg­schu­le wie­der aus­ge­risch­tet wur­de. BIT-Organisatorin Dag­mar Wald­kirch (links) und Sabi­ne Rei­chert (stell­ver­tre­ten­de Schul­lei­te­rin Otz­berg­schu­le) freu­en sich zusam­men mit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern über das tol­le Ange­bot an unter­schied­li­chen Berufs­fel­dern. (Bild: Ernst-Reuter-Schule)

(Jo) Am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag lud die Ernst-Reuter-Schule in Groß-Umstadt, in Koope­ra­ti­on mit der Otz­berg­schu­le in Leng­feld, nun­mehr bereits zum vier­ten Mal zu einem Berufs­in­for­ma­ti­ons­tag (BIT) ein. Die Ver­an­stal­tung stand unter dem Mot­to: „BIT meets Zukunfts­werk­statt“. Das Gan­ze rich­te­te sich an die Schü­le­rin­nen und Schü­ler sowie Eltern der 9. Haupt­schul­klas­sen, der 9. Real­schul­klas­sen und der Haupt­stu­fe der För­der­schu­le. Die Eltern konn­ten sich – was sehr erwünscht war – natür­lich eben­falls informieren.

Begrüßt wur­den alle Inter­es­sier­ten von Ulrich Freund, dem stell­ver­tre­ten­den Schul­lei­ter der Ernst-Reuter-Schule sowie von Sabi­ne Reich­art, der stell­ver­tre­ten­den Schul­lei­te­rin der Otz­berg­schu­le. Bei­de bedank­ten sich bei der gro­ßen Hel­fer­schar im Hin­ter­grund, ins­be­son­de­re bei Bar­ba­ra Groll aus dem Sekre­ta­ri­at der Ernst-Reuter-Schule. Den Schü­le­rin­nen und Schü­lern emp­fahl man die­sen Tag als Chan­ce zu sehen, die eige­ne Zukunft posi­tiv anzugehen.

Ange­sagt hat­ten ihr Kom­men 23 Fir­men und Insti­tu­tio­nen. Zwei muss­ten lei­der wegen der aktu­el­len Grip­pe­wel­le absagen.

Die Industrie- und Han­dels­kam­mer (IHK Darm­stadt) sowie die Agen­tur für Arbeit infor­mier­ten in der Zukunfts­werk­statt über freie Aus­bil­dungs­plät­ze und boten eine Lehrstellen­börse an.

Über die Vor­aus­set­zun­gen den Start ins Berufs­le­ben bei der Fir­ma Rieg­ler aus Mühl­tal als Auszubilden­der zu begin­nen infor­mier­ten (von links) Vic­tor Fuhr­mann, Aus­zu­bil­den­der als Werk­zeug­me­cha­ni­ker, Ales­sia Sci­re vom Mar­ke­ting & PR sowie Yan­nic Völ­ker, Aus­zu­bil­den­der zum Indus­trie­kauf­mann. (Text und Bil­der: Karl Joh­mann, Oden­wäl­der Bote vom 13.03.2018)

Unter ande­rem emp­fahl die Bun­des­agen­tur für Arbeit den Eltern ihrem Kind eine Berufs­prak­ti­ka zu ermög­li­chen. Hier könn­ten näm­lich schon Sohn oder Toch­ter prü­fen, ob die beruf­li­che Rea­li­tät über­haupt dem ange­streb­ten Berufs­wunsch ent­spricht. Zudem wur­den in Bro­schü­ren Tipps gege­ben, wie man eine Bewer­bung rich­tig gestaltet.

Die IHK zeig­te wie man sich auf einen Ein­stel­lungs­test rich­tig vor­be­rei­tet. Zudem erfuh­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler, dass es. neben dem Leis­tungs­test auch einen Per­sön­lich­keits­test gibt. Ziel ist dabei, mit Hil­fe ver­schie­de­ner Fra­gen Ver­hal­tens­ten­den­zen eines Bewer­bers zu fin­den, die im spä­te­ren Beruf hilf­reich sein könnten.

Bei unse­rem Rund­gang tref­fen wir zunächst auf einen Klas­sen­saal wo Vic­tor Fuhr­mann Aus­zu­bil­den­der als Werk­zeug­me­cha­ni­ker, Ales­sia Sci­re vom Mar­ke­ting & PR sowie Yan­nic Völ­ker, Aus­zu­bil­den­der zum Indus­trie­kauf­mann von der Fir­ma Rieg­ler aus Mühl­tal anzu­tref­fen sind.

Mit dabei beim berufs­in­for­ma­ti­ons­tag (BIT) in der Ernst-Reuter-Schule war auch die Fir­ma Datron aus Mühl­tal. Aus­führ­li­che Ein­bli­cke zu den Aus­bil­dungs­mög­lich­kei­ten gab der tech­ni­sche AUs­bil­dungs­lei­ter Franz Gru­ber (links). (Text und Bil­der: Karl Joh­mann, Oden­wäl­der Bote vom 13.03.2018)

Jun­ge Leu­te die alle­samt sehr moti­viert sind und der noch jün­ge­ren Gene­ra­ti­on ger­ne ver­mit­teln möch­ten, wie attrak­tiv ein Aus­ bil­dungs­platz in ihrer Fir­ma ist. Die Fir­ma Rieg­ler ist füh­ren­der Her­stel­ler hoch­qua­li­fi­zier­ter Kunst­stoff­kom­po­nen­ten für die Medi­zin­tech­nik, Dia­gnos­tik und Phar­ma und eine Toch­ter der Wir­thwein AG. In welt­weit 21 Unter­neh­men beschäf­tigt die Wirthwein-Gruppe rund 1.650 Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen. Die Aus­bil­dungs­be­ru­fe sind sehr viel­schich­tig. Gemein­sam ist aller­dings allen, dass der Aus­zu­bil­den­de eige­ne Ideen umset­zen kann, Ver­ant­wor­tung über­neh­men darf und im Team Pro­jek­te ver­wirk­li­chen kann. Als welt­weit agie­ren­des Unter­neh­men hat sich Wir­thwein auf die Fah­ne geschrie­ben, sei­nen Nach­wuchs selbst auszubilden.

In einem der nächs­ten Räu­me tref­fen wir auf Pau­lo San­tos, den tech­ni­schen Aus­bil­dungs­lei­ter der in Breu­berg behei­ma­te­ten Rei­fen­fir­ma Pirel­li sowie den kauf­män­ni­schen Aus­bil­dungs­lei­ter Chris­ti­an Heck­mann. Mit im Saal ist E‑R-S Leh­rer Mar­tin Fischer, der das Gesche­hen mit gro­ßem Inter­es­se verfolgte.

Der fünft­größ­te Rei­fen­her­stel­ler welt­weit stellt jedes Jahr bis zu 35 Azu­bis ein. Die Aus­bil­dungs­zeit beträgt drei­ein­halb Jah­re, die Aus­bil­dungs­ver­gü­tung beläuft sich zwi­schen 850 und 1000 Euro. Wenn sich alle anstren­gen und die Prü­fung bestehen wird jeder übernommen.

Inter­es­sant gestal­te­te sich der Gesprächs­ein­stieg, denn Pau­lo San­tos ver­teil­te zunächst an alle zwei 800 Mil­li­me­ter lan­ge Alu­mi­ni­um­stä­be. Er selbst form­te dar­aus mit geschick­ter Hand ein Bril­len­ge­stell. Die Schü­ler durf­ten es ihm nach­ma­chen. Hat­ten dazu aber eine Anlei­tung vor sich lie­gen. Ein ers­ter Test, das hand­werk­li­che Geschick der Inter­es­sen­ten zu bewer­ten. Wer bei­spiels­wei­se Mecha­tro­ni­ker und Elek­tro­ni­ker beim Rei­fen­her­stel­ler wer­den möch­te der absol­viert eine 3,5‑jährige Aus­bil­dung. Vor­aus­set­zung ist ein guter Real­ab­schluss mit dem beson­de­ren Augen­merk auf Mathe­ma­tik, Phy­sik und Deutsch. Vor­han­den sein soll­te zudem das Inter­es­se an tech­ni­schen Zusam­men­hän­gen, tech­ni­sches Ver­ständ­nis, räum­li­ches Vor­stel­lungs­ver­mö­gen, logisch­ ana­ly­ti­sches Den­ken, hand­werk­li­ches Geschick und farb­tüch­ti­ges Seh­ver­mö­gen. Also, sich etwas anzu­stren­gen im schu­li­schen Bereich ist kein Fehler.

Infor­ma­tio­nen zum Aus­bil­dungs­be­ruf Fach­kraft für Abwas­ser­tech­nik gab im nächs­ten Saal Abwas­ser­meis­ter Mar­cel Wei­hert von den Stadt­wer­ken Groß-Umstadt. Der Bewer­ber soll­te einen guten Real­ab­schluss haben bezie­hungs­wei­se Fach­hoch­schul­rei­fe oder einen gleich­wer­ti­gen Schul­ab­schluss. Hand­werk­li­ches Geschick und tech­ni­sches Ver­ständ­nis wer­den vor­aus­ge­setzt. Hans Jür­gen Bahl­e­cke von den Groß­Umstädter Stadt­wer­ken infor­mier­te über den Aus­bil­dungs­be­ruf Fach­kraft für Was­ser­ver­sor­gungs­tech­nik. Die schu­li­schen Vor­aus­set­zun­gen sind iden­tisch, eben­so das hand­werk­li­che Geschick. Inter­es­se an tech­ni­schen Zusam­men­hän­gen, Natur­wis­sen­schaft und Mathe­ma­tik soll­ten vor­han­den sein. Auch hier sind Auf­stiegs­mög­lich­kei­ten bei ent­spre­chen­der Bewäh­rung möglich.

Vor Ort war zudem die Kli­nik für Radio­lo­gie der Kreis­kli­nik Groß-Umstadt. Infor­ma­tio­nen über das Berufs­bild MTRA gaben die MTRA Lei­te­rin Jus­ti­na Berg­mann sowie ihre Stell­ver­tre­te­rin Miri­am Schneider-Muth. Das Berufs­bild Medizinisch-Technische/r Radiologieassistent/in ist bestimmt vom Ein­satz von Strah­len zur Erken­nung und Hei­lung von Krank­hei­ten. Von jeher ist der Beruf vom unmit­tel­ba­ren Umgang mit dem Pati­en­ten geprägt. Neben dem sozia­len Aspekt kom­men die moderns­ten Gerä­te in Kli­ni­ken und Pra­xen zum Ein­satz und wer­den von MTRA bedient. Der Umgang mit dem Com­pu­ter ist somit für die/den MTRA zur Selbst­ver­ständ­lich­keit geworden.

Das Wich­tigs­te ist jedoch der täg­li­che Kon­takt mit Men­schen. Das erfor­dert die Bereit­schaft zum Ein­ge­hen auf die Krank­hei­ten und Pro­ble­me der Pati­en­ten. Meist ist die/der MTRA ihr ers­ter Ansprech­part­ner. Selbst­stän­dig­keit, Zuver­läs­sig­keit, sorg­fäl­ti­ges Arbei­ten und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein sind unbe­dingt erfor­der­lich, um den Beruf des/der MTRA erfolg­reich aus­üben zu kön­nen. Nicht ganz ein­fach, aber ein sehr erfül­len­der Job.

Hin­sicht­lich der demo­gra­fi­schen Ent­wick­lung kommt den Pfle­ge­be­ru­fen eine immer grö­ßer wer­den­de Bedeu­tung zu. Nach­wuchs sucht hier auch das Kursana-Domizil Otz­berg in Leng­feld. Über die Ein­rich­tung infor­mier­te Direk­tor Thors­ten Fitz. Kurs­a­na bie­tet eine bar­rie­re­freie Pfle­ge­ein­rich­tung, umfas­sen­de Service‑, Betreuungs- und Pfle­ge­dienst­leis­tun­gen. Auch Men­schen mit einer Demenz­er­kran­kung fin­den im Pfle­ge­heim ein wohl­be­hü­te­tes Zuhau­se und damit best­mög­li­che Lebens­qua­li­tät. Jedes Jahr bie­tet Kurs­a­na Otz­berg fünf jun­gen Men­schen eine Chan­ce als Azu­bis in den Pfle­ge­be­ruf ein­zu­stei­gen. Bei guten Leis­tun­gen ist nach dem erfolg­rei­chen Aus­bil­dungs­ab­schluss eine Über­nah­me garan­tiert. Die Azu­bis erhal­ten zwi­schen 850 und 1000 Euro Brut­to monat­lich. Die Aus­bil­dung dau­ert drei Jah­re und glie­dert sich in der Regel in Schul- und Pra­xis­blö­cke. In der Alten­pfle­ge­schu­le theo­re­tisch erlern­te Kennt­nis­se wer­den bei Kurs­a­na dann prak­tisch umge­setzt und geübt.

Vor­aus­ge­setzt wird min­des­tens der erwei­ter­te Haupt­schul­ab­schluss (10 Jah­re) oder ein ande­rer als gleich­wer­tig aner­kann­ter Bildungsabschluss.

Im nächs­ten Klas­sen­zim­mer wirbt die Fir­ma DATRON, inno­va­ti­ve Pro­dukt­tech­no­lo­gien aus Mühl­tal, um geeig­ne­ten Nach­wuchs. Aus­ge­bil­det wird in den Berei­chen Mechatroniker/in, Industriekauffrau/-mann, Kauffrau/-mann für Büro­ma­nage­ment, Fachinformatiker/-in für Sys­tem­in­te­gra­ti­on, Kauffrau/-mann für Dia­log­mar­ke­ting, Aus­bil­dung zum Medi­en­ge­stal­ter in Digi­tal und Print sowie Fach­kraft für Lager­lo­gis­tik. Gesucht wer­den für 2019 noch vier Azu­bis. Die Aus­bil­dungs­ver­gü­tung bewegt sich zwi­schen 800 und 1.000 Euro.

Infor­ma­tio­nen erhal­ten die Schü­ler bezie­hungs­wei­se Schü­le­rin­nen von Nadi­ne Kap­pus vom Per­so­nal­ma­nage­ment, vom tech­ni­schen Aus­bil­dungs­lei­ter Franz Gru­ber und vom Mecha­tro­ni­ker Aus­zu­bil­den­den Mat­thi­as Hix. Ins Auge fällt im Raum ein mit­ge­brach­ter Eifel­turm. Den haben Aus­zu­bil­den­de selbst mit einer CNC-Maschine gefräst und die Beleuch­tungs­elek­tro­nik eben­falls selbst ein­ge­baut. Ein wah­res Pracht­stück hand­werk­li­cher Kunst, gestal­tet mit dem Com­pu­ter. Wer ger­ne das klas­si­sche Maler­hand­werk ler­nen möch­te, der war bei der Fir­ma Steu­er­na­gel & Lam­pe aus Groß-Bieberau an der rich­ti­gen Adres­se. Die Fir­ma hat einen guten Ruf, wur­de sie doch kürz­lich zum „Maler des Jah­res 2018“ gekürt. Sehr detail­reich und mit prak­ti­schen Vor­füh­run­gen gewähr­te Meis­ter Fabio Alves Bah­mer Ein­bli­cke in die Welt die­ses über­aus viel­schich­ti­gen Hand­werks. Gebo­ten wer­den Aus­bil­dungs­plät­ze, die in den Fach­rich­tun­gen Gestal­tung, Instand­hal­tung, Kir­chen­ma­le­rei, Denk­mal­pfle­ge und Tro­cken­bau. Die Fir­ma bie­tet, so der Meis­ter, eine Top Aus­bil­dung, her­vor­ra­gen­de Zukunfts­per­spek­ti­ven, die Mög­lich­keit der Über­nah­me nach der Leh­re und super Aufstiegschancen.

Zuletzt besu­chen wir noch den Klas­sen­saal, wo das „Hotel Jakob“ über die Mög­lich­kei­ten einer Aus­bil­dung als Fach­kraft im Gast­ge­wer­be oder als Hotel­fach­frau bezie­hungs­wei­se Hotel­fach­mann infor­miert. Um ein­mal einen Blick in das All­tags­ge­schäft eines sol­chen Betriebs zu wer­fen, hat das Hotel einen Video Clip gedreht. Sehr anschau­lich wur­de dar­in deut­lich gemacht, wo die Schwer­punk­te der geho­be­nen Gas­tro­no­mie sowie des Hotel­ge­wer­bes über­haupt liegen.

Infor­ma­tio­nen gaben Hotel-Geschäftsführer Ingo Jakob, Caro­lin Albert von der Rezep­ti­ons­lei­tung und Johan­na Schnei­der, die gera­de ein dua­les Stu­di­um zum Betriebs­wirt absol­viert. Aus­bilungs­vor­aus­set­zun­gen bei­spiels­wei­se für den Beruf Hotel­fach­frau oder Hotel­fach­mann sind ein Haupt­schul­ab­schluss, bes­ser noch mitt­le­re Rei­fe oder Abitur. Gewünscht wer­den Team- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit, Fremd­spra­chen sind von Vor­teil, Organisations- und Ver­kaufs­ta­lent sowie gute Umgangs­for­men und ein ange­neh­mes Erschei­nungs­bild. Die Aus­bil­dung dau­ert 3 Jah­re. Man sieht, das Ange­bot beim Berufs­in­for­ma­ti­ons­tag war sehr viel­schich­tig, inter­es­sant und eigent­lich war für jeden etwas dabei, zumal es ja auch noch zahl­rei­che wei­te­re Fir­men gab um Nach­wuchs warben.

Text und Bil­der: Karl Joh­mann, Oden­wäl­der Bote vom 13.03.2018