Am Mittwoch, den 10. Juni 2015, unternahmen die Abschlussklassen der Ernst-Reuter-Schule (10aR, 10bR, 9H) zusammen mit ihren Lehrkräften Sina Rauth, Franziska Böhm, Karsten Reeg und Uwe Schröder eine Studienfahrt zum Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar. Vorausgegangen war im Geschichtsunterricht die intensive Behandlung des Themas Drittes Reich sowie der Voraussetzungen und Rahmenbedingungen der Machtübergabe an das NS-Regimes.
Die Studienfahrt wurde als Tagesfahrt von den Lehrkräften organisiert. Dies bedeutete insgesamt acht Stunden Busfahrt für einen vierstündigen Aufenthalt. Dieser Aufwand lässt sich natürlich nur rechtfertigen, wenn es auch gelingt, den Schülerinnen und Schülern vor Ort die unvorstellbare Schreckensherrschaft und ihre Mechanismen aus der unterrichtlichen Abstraktion heraus vorstellbar zu machen. Durch die hervorragende Organisation der beteiligten Lehrkräfte konnte die Fahrt diesen Ansprüchen gerecht werden.
Die Abgeschiedenheit der Gedenkstätte, das große Areal am Nordhang, die Wachtürme und der Stacheldraht gaben den Schülerinnen und Schülern bei ihrer Ankunft einen ersten Eindruck von den Dimensionen.
In Führungen durch die Gedenkstätte konnten die Abschlussklassen der Ernst-Reuter-Schule sehr gute Einblicke in das unfreiwillig grausame Leben der Inhaftierten erhalten. Durch die eindrucksvolle und sehr realistisch geschilderte Vorstellung von Einzelschicksalen erfuhren die Jugendlichen unmittelbar von dem Leid und den Schmerzen der Menschen im KZ Buchenwald. Betroffenheit, großes Entsetzen und tiefe Traurigkeit lösten die geschilderten Geschichten bei den Schülerinnen und Schülern aus. Es ergaben sich zahlreiche Gespräche mit vielen Nachfragen.
Die als fester Bestandteil in das schulische Leben in der Ernst-Reuter-Schule aufgenommene Fahrt ins KZ Buchenwald hat die Schülerinnen und Schülern nachhaltig verändert. Durch den Geschichtsunterricht sowohl in der Schule als auch vor Ort erfuhren die Jugendlichen eine unmittelbare und emotionale Auseinandersetzung mit dem Thema. Das Geschehene wurde somit präsent gemacht. Deutlich wurde auch bei dieser Fahr die enorme Wichtigkeit, die Verbrechen der NS-Diktatur niemals zu vergessen und gemeinsam mit zukünftigen Generationen solche Gräueltaten nie mehr zuzulassen.