Obstspieße in Schokolade, Kerzenhalter, Weihnachtskarten, Produkte aus Bienenwachs und verschiedene Seifen: Sehr breit war das Spektrum der selbstgemachten Dinge und Artikel, die Schüler der Ernst-Reuter-Schule (ERS) stolz präsentierten und verkauften. Mit viel Liebe dekoriert und bestückt waren die zahlreichen, im Schulhof aufgebauten Stände. Ringsum leuchtete alles und glitzerte; fröhlich-strahlende Gesichter, ausgelassene Schüler, gutgelaunte Lehrer und Eltern im großen, weihnachtlich illuminierten Pausenhof der ERS. Mit Glühzauber und Glühpunsch, frisch gebackenen Waffeln, Plätzchen und anderem Süßen sowie selbstgemachter Kürbissuppe in kleinen Brotlaiben wurde unter starkem Andrang am Freitag wieder der beliebte, stimmungsvolle Adventsmarkt gefeiert. Ein sehr großes Angebot an Handwerklichem machte an 15 toll dekorierten Ständen die Wahl schwer, ob Teelichtgläser, Christbaumschmuck, Serviettentechnik auf Holz oder selbst gegossene Kerzen.
Die Tanz AG unter der Leitung von Katja Köbler war mit drei Gruppen vertreten, die Eröffnungsrede hielt Schulleiter Matthias Hürten. Zum Bühnenprogramm gehörten unter anderem Auftritte des Grundschulchors und der Schulband, auch einzelne Jahrgänge hatten Beiträge und Vorführungen vorbereitet. Mit vielen Darbietungen war so für vorweihnachtliche Stimmung gesorgt. Zu einem speziell für diesen Anlass gegründeten Musikprojekt hatte Musiklehrer Benedict Kaiser ein „Dream-Team“ der fünften Klassen zu selbstgetexteten Songs motivieren können. Unter anderem Weihnachtslieder und altbekannte Weisen waren dazu umgedichtet worden. Auf diese Weise waren die Kids mit ihrem Musikmedley aus „Lasst uns froh und munter sein“, „Jingle Bells“ (hier umgeändert in „Pausenklang“) und „An Tagen wie diesen“ selbst zu Musikern geworden.
Mehr als 600 Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis zehn beteiligten sich am guten Gelingen des Adventsmarktes. In zwei Intensivklassen werden Schüler in Deutsch unterrichtet, die über keine oder sehr geringe Sprachkenntnisse verfügen. Viele von ihnen, berichtete die betreuende Lehrerin, feiern gar kein Weihnachten. Mit Feuereifer aber waren sie alle bei der Sache, ihre selbsthergestellten Produkte an den Mann und die Frau zu bringen.
„Jedes Los gewinnt“ hieß es beim Losverkauf, für den alle möglichen Preise eingesammelt worden waren, aus einer Geschäftsaufgabe stammten dabei größere Posten. Die Bienen-AG verkaufte Bienenwachstücher in verschiedenen Motiven und Größen, selbst gegossene Teelichter, Lippenpflegestifte, alles aus eigenhändig gewonnenem Bienenwachs. Vom ERS-Honig verkaufte man stattliche 80 Gläser. Ob mit Kaffee, Zitrone, Lavendel oder Kokos, Seifen aller Art, Knetseife aus Speisestärke, Wasser und Duschgel, mit unterschiedlichen Düften hatte eine neunte Klasse im Kunstunterricht hergestellt und dabei Seifenbasis, Sheabutter und Schafmilch verarbeitet. „Wir haben sogar eine Note darauf bekommen“, berichtete die 14-jährige Xenia. Es habe aber auch Spaß gemacht.
Spaß machte allen Akteuren nicht zuletzt auch die Tatsache, dass sämtliche Einnahmen für die gute Sache gedacht sind. Alle zwei Jahre – im Wechsel mit dem Schulfest im Sommer – findet seit vielen Jahren der Adventsmarkt statt, dessen Erlös stets einem sozialen Zweck gespendet wird. In diesem Jahr soll alles einem Schulprojekt in Kenia zugutekommen.
Text: Dorothee Dorschel
Bilder: Ernst-Reuter-Schule